Zur Heilung finden durch Arbeiten mit den Händen
- heikekrimbacher
- 31. Dez. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. Jan.

Etwas, was ist, bleibt immer bestehen, sei es als Energie oder Materie. So ist es auch mit unserer Erinnerung an alles, was war.
Immer wieder tauchen bewusst oder auch unbewusst Themen aus der Kindheit, der Geburt, der Vergangenheit auf, die einem das Leben schwermachen können.
Die Eindrücke aller ungelösten Traumata bleiben an unserer Person, unserem Wesen hängen und beeinflussen unsere heutigen Gedanken, unsere Emotionen und daher auch den Umgang mit unseren Mitmenschen und mit uns selbst.
Doch der Mensch ist viel mehr als Vergangenheit und Erinnerung!
Der Mensch muss lernen, sich im Hier und Jetzt zu bewegen und darf sich nicht durch Erinnerung allein führen und leiten lassen.
Wenn Erinnerungen und die Vergangenheit unseren Alltag bestimmen, kann man nicht wachsen und wesentliches erkennen.
Schau genau hin, lass die Vergangenheit hinter Dir und entdecke Deine Kraft, Dein Potential, Deine Energie.
Erinnerungen werden im Gehirn gespeichert, genauer gesagt in verschiedenen Bereichen des Gehirns. Eine wichtige Rolle bei der Speicherung von Erinnerungen spielt der sogenannte Hippocampus, ein kleiner Teil des Gehirns im Bereich des Temporallappens. Der Hippocampus ist für die Verarbeitung von neuen Erinnerungen und deren Verbindung mit bereits gespeicherten Erinnerungen verantwortlich. Wenn eine Erinnerung längerfristig gespeichert werden soll, wird sie in andere Bereiche des Gehirns, wie zum Beispiel die Cortex-Region, übertragen.
Es gibt auch Hinweise darauf, dass bestimmte Moleküle, sogenannte Neurotransmitter, bei der Speicherung von Erinnerungen eine Rolle spielen. Dazu gehört beispielsweise das Neurotransmitter Acetylcholin. Es gibt jedoch noch viel, was wir über die genauen Mechanismen der Erinnerungsspeicherung im Gehirn nicht wissen. Es ist ein aktives Gebiet der Forschung.
Die Amygdala ist ein Teil des Gehirns, die an der Verarbeitung von emotionalen Reaktionen beteiligt ist. Sie befindet sich im Temporallappen und ist Teil des Limbischen Systems, einem Bereich des Gehirns, der für die Verarbeitung von Emotionen und Erinnerungen zuständig ist.
Die Amygdala ist besonders wichtig für die Verarbeitung von Angst und anderen starken emotionalen Reaktionen. Sie nimmt Informationen von verschiedenen Sinnen, wie dem Sehen und dem Hören auf und leitet sie an andere Bereiche des Gehirns weiter, die für die Verarbeitung von Emotionen zuständig sind. Die Amygdala ist auch bei der Verarbeitung von Erinnerungen an belastende Ereignisse beteiligt und kann dazu beitragen, dass diese Erinnerungen lebendig bleiben und leicht abgerufen werden können.
Traumata können tiefgreifende Auswirkungen auf das Gehirn und das Verhalten haben. Sie können dazu führen, dass bestimmte Erinnerungen sehr lebendig und emotional aufgeladen bleiben und dass sie leicht wieder abgerufen werden können, auch wenn sie lange zurückliegen. Traumata können auch dazu führen, dass das Gehirn bestimmte Verhaltensweisen entwickelt, die als coping mechanisms (Bewältigungsmechanismen) dienen und die darauf abzielen, zukünftige Belastungen zu vermeiden.
Es gibt verschiedene Behandlungsmethoden, die bei der Verarbeitung von Traumata helfen können, wie zum Beispiel die Trauma Fokussierte Cognitive Behavioral Therapy (TF-CBT) oder die Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR). Diese Methoden zielen darauf ab, die betroffene Person dabei zu unterstützen, die Erinnerungen an das Trauma zu verarbeiten und zu integrieren und die damit verbundenen Emotionen und Verhaltensweisen zu bearbeiten.
Kunsttherapie, das Arbeiten mit den Händen und dem Körper in der Psychotherapie, kann ebenfalls eine wirksame Behandlungsmethode für Traumata sein. Kunsttherapie ist eine Form der Psychotherapie, bei der die Kunst als Ausdrucksmittel genutzt wird, um Gefühle, Gedanken und Erfahrungen zu verarbeiten und zu verstehen. Sie kann helfen, die Verarbeitung von Traumata zu unterstützen und Symptome wie Angst, Depression und Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) zu lindern.
In der Kunsttherapie werden verschiedene künstlerische Techniken eingesetzt, wie Malen, Zeichnen, Collage, Schreiben, handwerkliche Tätigkeiten, Fotografie, Tanz, Theater und vieles mehr. Die betroffene Person wird dabei von einem Kunsttherapeuten oder einer Kunsttherapeutin begleitet, der oder die das künstlerische Schaffen der Person sichert und dabei hilft, die hinter dem künstlerischen Ausdruck stehenden Gefühle und Erfahrungen zu verstehen und zu verarbeiten.
Es gibt verschiedene Ansätze innerhalb der Kunsttherapie, die sich an verschiedenen Theorien und Methoden orientieren. Kunsttherapie kann als Einzeltherapie oder in Gruppensitzungen stattfinden und kann für Menschen jeden Alters geeignet sein. Sie kann als ergänzende Behandlung zu anderen Psychotherapien oder als selbstständige Behandlung eingesetzt werden. Es gibt auch Hinweise durch Studien, dass Kunsttherapie bei der Verarbeitung von Traumata besonders wirksam sein kann.
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